Es gibt viele, die Jahre nach ihrem 15. Geburtstag wieder mit dem Hobby „Mofa Fahren“ beginnen. Aber nicht weil sie darauf angewiesen sind oder weil sie sich kein Motorrad leisten können. Ganz im Gegenteil. Mofa fahren ist Luxus. Es sich leisten zu können, die langsame Fahrt zu genießen und nicht zu fahren um anzukommen, sondern der Fahrt wegen. Dabei die Umgebung ganz neu zu erleben, ohne sich wie beim Fahrrad fahren anstrengen zu müssen. Das ist Luxus. Wie der Einstieg in dieses Hobby gelingt, auch wenn lange keine Mofas mehr produziert werden, das erfahrt ihr in diesem Leitfaden:
Mofa fahren als Hobby
Warum ist Mofa fahren denn überhaupt ein Hobby? Zum einen hat man eigentlich immer etwas zu tun. Egal ob es nun die Pflege des geliebten 2-Rads ist, oder ob man etwas zu reparieren oder zu optimieren hat. Hinzu kommen dann natürlich noch die Ausfahrten am sonnigen Sonntag Nachmittag, für die man die ganze „Arbeit“ auf sich nimmt.
Aber was braucht man alles, um in dieses Hobby einzusteigen? Werkstatt, Mofa, Werkzeug und Co. sind für viele, die sich noch nicht damit beschäftigt haben, böhmische Dörfer.
Welches Mofa soll ich kaufen?
Die wichtigste Grundlage beim Mofa fahren ist natürlich das Mofa. Doch welches Modell eignet sich für den Anfang? Die Palette ist breit und alle sehen irgendwie anders aus. Welches Modell eignet sich also für den Einstieg? Nun die gute Nachricht vorweg: Die Technik ist eigentlich immer sehr einfach. Aber es gibt dann doch ein paar Faktoren die man beachten sollte.
Zwar ist die Technik immer recht simpel, doch ist die Ersatzteilversorgung bei vielen Modellen alles andere als gewährleistet. Findet man kein Ersatzteil, muss man oft das alte reparieren oder aber improvisieren und das ist dann für Anfänger eher ungeeignet.
Hier also unsere Top 3 Mofas für Anfänger und warum sie so gut geeignet sind:
Piaggio Ciao
Die Ciao und auch die anderen Piaggio Modelle (SI und Bravo) sind so ziemlich mit der einfachsten Technik ausgestattet. Ein weiterer Vorteil ist, dass es so ziemlich alle Teile noch sehr leicht zu kaufen gibt. Zu den Bezugsquellen kommen wir später noch. Doch damit nicht genug. Auch der Anschaffungspreis ist sehr günstig. Da die Piaggio Ciao aber nicht jedermanns Sache ist, würde ich vielleicht sogar eher eine Piaggio SI empfehlen, die allerdings etwas seltener zu finden ist.
Der Preis für die Ciao liegt bei etwa 400-500€ für ein solides, nicht restauriertes Modell.
Hercules Prima 5
Die Hercules Prima 5 (und auch die anderen Prima Modelle mit einer Zahl dahinter (4,3…) hat eine ähnlich einfache Technik wie die Ciao. Auch wenn der Motor ein wenig anders aufgebaut ist. Der Unterschied: Man besitzt eine 2-Gang Handschaltung. Das macht das ganze zwar ein kleines bisschen komplizierter im Aufbau, allerdings erhöht es für viele auch den Fahrspaß.
Auch hier bekommt man noch so gut wie alle wichtigen Ersatzteile. Kleiner Nachteil, der Anschaffungspreis ist inzwischen etwas gestiegen und man zahlt auch schon mal über 500-600€ für einen brauchbaren Zustand.
Kreidler MF22
Sicher DAS deutsche Mofa. Wer an Mofas denkt, denkt meist an Kreidler. Solide Technik mit zeitlosem Design. Leider inzwischen sehr teuer. Aber Teile bekommt man immer noch sehr gut. Wer also lieber ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen möchte und dafür aber einen echten Klassiker sucht ist hier genau richtig. Leider erreichen einige Kreidler MF Modelle selbst im unrestaurierten Zustand schon die 1.000€ Marke deutlich. Für die MF22 muss man meist schon mindestens 800€ bezahlen.
Wo kauft man ein Mofa?
Da Mofas nicht mehr wirklich produziert werden, muss man zwangsläufig ein gebrauchtes Modell kaufen. Das birgt immer einige Risiken. Beginnen wir mal damit, wo man solch ein Schätzchen erwerben kann. Wir suchen hier meist bei eBayKleinanzeigen. Auch Mobile oder das normale eBay sind hier Anlaufstellen, an denen man sich zumindest mal umschauen kann.
Hast du ein passendes Modell gefunden, solltest du es dir vor Ort angucken. Worauf du da achten musst, hat dieser Blogeintrag sehr gut zusammengefasst: Ein Mofa kaufen – worauf muss man achten?
An einem Mofa schrauben – was muss man wissen?
Da die Mofas generell meist um die 40 Jahre alt sind, kommt es doch öfter dazu, dass man das Ein oder Andere reparieren, kontrollieren oder verbessern muss. Auch das macht Spaß und gehört dazu. Da die Technik relativ simpel ist und auch nicht so viele Teile verbaut sind, braucht man entsprechend auch nicht so viel, wie bei z.B. einem Auto. Was genau zeigen wir dir hier.
Die Werkstatt
Hierbei brauchst du nicht extra eine ganze Werkstatt. Ein kleiner Kellerraum oder eine Hobbywerkstatt sind völlig ausreichend. Auch ganz ohne geht es. Dann ist man natürlich auf gutes Wetter angewiesen und sollte zumindest einen Platz zum Unterstellen haben. Eine kleine Werkbank wie diese, sollte im Idealfall aber vorhanden sein: https://amzn.to/3c6u75w *
Das Werkzeug
Das Thema Werkzeug ist da schon ein anderes. Zwar kommt man auch mit Hammer und Schraubenzieher schon sehr weit. Ein paar Grundlagen sollten aber schon vorhanden sein. In diesem Video wird dir aber genau gezeigt, was du alles so brauchst:
Die Ersatzteile
Wenn Mofas ja nicht mehr produziert werden, wie komme ich dann an Ersatzteile? Gute Frage, aber zum Glück gibt es noch jede Menge Nachbauteile. So gibt es inzwischen sehr viele Mofa Ersatzteile Shops. Hier unsere Favoriten:
Dort findet man die meisten Verschleißteile als Nachbau. Allerdings gibt es natürlich auch seltenere Modelle, die hier einen etwas dünneren Ersatzteilmarkt haben. Da hilft es manchmal zu schauen, ob es andere Modelle gibt, an denen dieses Teil ebenfalls verbaut ist. Auch gute gebrauchte Teile sind hier immer eine gute Idee. Deshalb haben wir eBay ebenfalls mit aufgenommen. Auch eBay Kleinanzeigen ist hier teilweise eine gute Anlaufstelle.
Das Mofa
Nun hast du dein Mofa endlich da. Doch meist befinden diese nicht in einem Zustand, in dem man direkt losfahren kann.
Was ist also vor der ersten Fahrt zu tun?
Du solltest zunächst einmal alle wichtigen Komponenten reinigen und auf Funktion prüfen. Hier eine kleine Liste, was du überprüfen solltest. Zusätzlich verlinke ich immer direkt eine Anleitung dazu, wie man da vorgeht:
- Räder, Reifen und Luftdruck prüfen
- Vergaser reinigen
- Vergaser abstimmen
- Luftfilter reinigen
- Getriebeöl wechseln
- Züge prüfen
- Kette reinigen
- Zündung einstellen
Sollte dein Motor beim Fahren danach immer noch rasseln oder rauschen, musst du evtl. den Motor überholen oder den Kolben tauschen.
Versicherungskennzeichen
Auch dein Mofa benötigt ein Versicherungskennzeichen. Zum TÜV musst du aber nicht. Diese Versicherung kostet, je nach Alter und Versicherung, zwischen 35€ und 80€. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Versicherung am Mofa findest du hier:
Welche Versicherung brauch ich für mein Mofa?
Die erste Mofa Tour
Nun sollte dein Mofa laufen und u bist bereit für die erste Tour. Doch etwas fehlt noch. Die passende Ausrüstung. Hier kannst du entweder deine Motorrad Schutzkleidung nutzen. Falls du dich neu ausstatten musst, haben wir dir hier eine Liste mit allem erstellt, was man mindestens braucht. Natürlich direkt im passenden Retro Stil:
- Jet-Helm: https://amzn.to/2KIxynQ *
- Handschuhe: https://amzn.to/3sMN5nN *
- Schlauchschal: https://amzn.to/3p4xfTb *
- Helmkamer (falls du es dir noch mal angucken willst): https://amzn.to/2Y4DeLR *
- Jacke: https://amzn.to/364fNqh *
Langsamkeit als Motto
Vor dem Start der ersten Tour muss das Moped natürlich mit 2-Taktgemisch befüllt werden. Auch ist es empfehlenswert, alle Funktionen noch einmal zu checken.
Kleiner Tipp: mit mehreren macht so eine Tour auch mehr Spaß
Die erste Tour sollte am besten nicht zuu lang sein. Zum einen ist man mit etwa 20 km/h im Schnitt nicht sehr schnell und du weißt ja auch noch nicht, wie haltbar alles ist. Eine Tour von 20-30 km ist hier optimal. Ansonsten, einfach die Fahrt genießen.
Kleiner Tipp: Meide Hauptverkehrsstraßen und suche dir am besten kleine unbefahrene Wege. Du hast ja Zeit
Der abschließende Check nach dem Mofa Fahren
Abschließend noch ein Tipp von uns: Nach längerer Standzeit oder aber auch bei regelmäßiger Benutzung ist es immer wichtig, das Mofa regelmäßig zu warten und zu überprüfen. In dieser Anleitung findest du eine Übersicht der Wartungsintervalle und was wann zu tun ist:
Wartungsintervalle beim Mofa – was ist wann zu tun?
Hält man diese Intervalle ein, so hat man sehr lang Spaß am Mofa und meist nur sehr geringe Unterhaltskosten. Eine Piaggio Ciao zum Beispiel verbraucht etwa 2l Gemisch auf 100km und selbst das Überholen des Motors kostet nur etwa 30-40€.
Nicht das richtige Hobby für dich >HIER< findest du eine großartige Auswahl, anderer Ideen, mit denen du deine Freizeit verbringen kannst.
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